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MTB-Gruppen – Alles, was du über Mountainbike-Schaltungen wissen musst
Klare Sache: Ohne Schaltung dreht sich am Mountainbike nichts. Und wir gehen sogar noch weiter und behaupten: Die Schaltgruppe ist eines der Teile am Bike, die den größten Einfluss auf dein Fahrerlebnis haben. Umso wichtiger ist es, sich mit MTB-Schaltgruppen gut auszukennen. Auf dieser Seite erklären wir deshalb alles, was du zum Thema Mountainbike-Schaltungen wissen musst. Außerdem findest du hier wichtige Tipps und Tricks, die dir beim Kauf deiner neuen MTB-Gruppe helfen werden. Weiterlesen
Alle spannenden Themen im Überblick:
- Was ist eine Schaltgruppe und welche Rolle spielt sie am MTB?
- Diese Teile gehören in jedem Fall zur MTB-Schaltgruppe
- Diese Teile können, müssen aber nicht zur Schaltgruppe gehören
- Welche Schaltgruppen fürs MTB gibt es?
- Schaltgruppe MTB – Welche Unterschiede gibt es bei MTB-Gruppen?
- Mechanische und elektrische MTB-Schaltgruppen
- MTB-Gruppen und die Anzahl der Gänge
- Was unterscheidet die verschiedenen Schaltgruppen
- Wie harmonieren die einzelnen Bestandteile von MTB-Schaltungen miteinander?
- Schaltgruppe MTB – Schaltwerk und Schalthebel
- Schaltgruppe MTB – Kassetten
- Schaltgruppe MTB – Ketten
- Welche MTB-Schaltgruppe ist die beste?
- MTB-Schaltgruppen – Zusammenfassung
Was ist eine Schaltgruppe und welche Rolle spielt sie am MTB?
Einfach in den nächsten Gang wechseln, egal wie steil der Trail ist. Maximalen Druck auf die Pedalen geben, ohne dass Kraft verloren geht. Und letztlich die Kraft auf die Kette übertragen, sodass du im Gelände immer auf Zug bist. All diese Aufgaben erledigt im Gelände, ob mit Motorunterstützung oder ohne, die MTB-Schaltgruppe. Wenn von einer Fahrrad-Schaltgruppe gesprochen wird, ist immer ein aufeinander abgestimmtes Ensemble von Teilen gemeint. Genauso ist es auch beim Mountainbike bzw. bei Mountainbike-Gruppen. Prinzipiell bestehen auch alle kompletten MTB-Gruppen aus Schaltkomponenten, zu den das Schaltwerk, bei Bedarf ein Umwerfer, und die Schalthebel gehören, sowie Antriebsteilen wie die Kurbel, Kassette und die Kette. Die Bremsen werden oftmals auch zur Schaltgruppe gerechnet. Insbesondere, wenn es um die Grundausstattung eines Mountainbikes ab Werk geht.
Die Teile einer Schaltgruppe werden dabei bei der schon Entwicklung aufeinander abgestimmt, damit sie auf dem Bike perfekt zusammenarbeiten und miteinander funktionieren und harmonieren. Darum sollten die Teile einer Schaltgruppe auch alle vom selben Hersteller stammen – Schalthebel und Schaltwerk verschiedener Anbieter funktionieren fast nie miteinander. Darauf werden wir im Folgenden noch genauer eingehen.
Diese Teile gehören in jedem Fall zur MTB-Schaltgruppe:
- Schalthebel: Mit dem Schalthebel gibst du am Lenker den Befehl, den Gang zu wechseln. Vom Schalthebel gelangt dann der Befehl zum Schaltwerk.
- Schaltwerk: Das Schaltwerk übersetzt den Befehl und wechselt an der Kassette auf das richtige Ritzel.
- Kassette: Die Kassette gibt vor, welche Gänge dir zur Verfügung stehen.
- Kette: Die Kette überträgt die Kraft zwischen Kurbel und Kassette bzw. Hinterrad.
- Kleinteile: Hiermit sind kleine Teile gemeint wie Schrauben, Schaltzüge, Schaltauge etc.
Diese Teile können, müssen aber nicht zur Schaltgruppe gehören:
- Umwerfer: Viele aktuelle MTB-Schaltungen besitzen nur noch ein Kettenblatt und brauchen daher keinen Umwerfer mehr. Manchmal wird der Umwerfer auch „vorderes Schaltwerk“ genannt.
- Kurbel: Die Schaltungs-Hersteller bieten zu ihren Gruppen meist auch eine passende Kurbel (auch Kurbelsatz genannt) an. Die Kurbel ist aber kein essenzieller Bestandteil der Gruppe, vor allem nicht bei MTB-Gruppen mit nur einem Kettenblatt.
- Elektronische-Kleinteile: Wenn dein Schaltung elektronisch angesteuert wird, braucht sie natürlich auch eine Energiequelle und mitunter auch Kabel um den Strom der Batterien zu übertragen.
Welche Schaltgruppen fürs MTB gibt es?
Schaltgruppen fürs Mountainbike werden von verschiedenen Herstellern angeboten, wobei die Marken Shimano und SRAM den Markt klar dominieren. Daneben gibt es aber auch einige kleinere Anbieter, die eigene Teile oder auch ganze Schaltgruppen für Mountainbikes anbieten. Neben den beiden Marktführern findest du bei BIKE24 beispielsweise auch Komponenten von microSHIFT und TRP, wenn es um MTB-Gruppen geben.
Die entscheidende Frage bei MTB-Gruppen ist daher: Welche Marke ist die richtige für mich? Denn in Sachen Bedienung, Ergonomie, Haptik der Schalthebel und Art, wie der Schaltbefehl zum Schaltwerk übertragen wird, gibt es zwischen den verschiedenen Marken deutlich spürbare Unterschiede. Hier geht es nicht um „besser“ oder „schlechter“, sondern einfach um die Frage, ob dir ganz persönlich die Funktion der Gruppe des einen Herstellers besser gefällt als die eines anderen. Mit dieser grundsätzlichen Entscheidung für eine Marke, von der die MTB-Gruppe stammt, legst du dich, auch was eventuell Ersatzteile betrifft, auf einen Anbieter fest. Doch unabhängig vom Hersteller gibt es grundsätzliche Unterschiede in der Funktionsweise von Schaltungen am Mountainbike.
Schaltgruppe MTB – Welche Unterschiede gibt es bei MTB-Gruppen?
Generell unterscheiden sich Schaltungen am Mountainbike in zwei wesentlichen Punkten voneinander: Die Ansteuerung der Schaltung, also ob die Gänge mechanisch oder elektronisch gewechselt werden und die Anzahl der Gänge der Schaltung. Im Folgenden erklären wir dir beide Punkte genauer.
Mechanische und elektrische MTB-Schaltgruppen
Bis vor wenigen Jahren funktionierten Schaltungen immer mechanisch: Bei einer mechanischen MTB-Gruppe verbindet ein Bowdenzug Schalthebel und Schaltwerk (und Umwerfer, falls die Gruppe einen besitzt). Bewegst du den Schalthebel, wird der Bowdenzug durch die Hebelbewegung gespannt oder entlastet und dadurch das Schaltwerk entsprechend bewegt. Bis heute sind mechanische Schaltungen am Mountainbike am weitesten verbreitet.
Allerdings gibt es im High-End-Segment mittlerweile auch elektronische Schaltungen: Hier wird der Befehl zum Gangwechsel elektronisch vom Schalthebel zum Schaltwerk weitergegeben, das dann von einem kleinen Motor bewegt wird. Der Vorteil: Die Gangwechsel funktionieren schneller, präziser, und vor allem fällt der Hebelweg und der dazu nötige Kraftaufwand weg. Hier genügt ein kurzer Klick, um den Schaltbefehl zu geben.
MTB-Gruppen und die Anzahl der Gänge
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen den einzelnen MTB-Schaltgruppen ist die Anzahl der Gänge. Die Anzahl der Gänge wird an der Anzahl der Ritzel der Kassette festgemacht: Spricht man von einer 12-Gang-Schaltung, dann hat die Kassette zwölf Ritzel. Zwölf-Gang-Schaltungen werden oftmals auch als 12-fach-Schaltungen bezeichnet. Da bei aktuellen Schaltungen an der Kurbel nur ein Kettenblatt sitzt, ist die geläufige Bezeichnung einer solchen Schaltung 1x12. Besitzt die Kurbel zwei Kettenblätter und die Kassette beispielsweise elf Ritzel, dann spricht man von einer 2x11 Schaltung.
Es gibt Gruppen für Mountainbikes mit sieben bis zwölf Gängen, also Ritzeln an der Kassette. Dabei gilt: Je mehr Ritzel respektive Gänge die Kassette besitzt, umso größer ist die Übersetzungsbandbreite. Es gibt also leichtere und schwerere Gänge. Außerdem sind die Unterschiede – also die Sprünge zwischen den einzelnen Gängen – nicht mehr so groß, je mehr Ritzel zur Verfügung stehen.
Die aktuellen MTB-Gruppen der Marktführer für die meisten Einsatzbereiche besitzen elf oder zwölf Gänge. Eine Ausnahme bilden noch MTB-Gruppen für DH-Bikes. Diese besitzen in der Regel nur 7 Gänge, da ein Downhill-MTB nicht für steile Up-Hills ausgelegt ist. Durch diese große Bandbreite wurde es möglich, an der Kurbel nur noch ein Kettenblatt zu verwenden. Dadurch wiederum fallen der Umwerfer und der dafür nötige separate Schalthebel weg – das bedeutet weniger Technik und weniger Gewicht am Bike. Die Bandbreite der Schaltung ist dabei so groß wie oder sogar etwas größer als bisher bei Zweifach-Schaltungen.
Was unterscheidet die verschiedenen Schaltgruppen eines Herstellers?
Die führenden Schaltungs-Anbieter Shimano und SRAM haben mehrere MTB-Gruppen im Angebot, die sich auf den ersten Blick vor allem durch den Preis unterscheiden. Tatsächlich gibt es aber mit steigendem Preis deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen MTB-Gruppen eines Anbieters. Am offensichtlichsten ist die Anzahl der Gänge: Top-Gruppen besitzen zwölf Gänge respektive für Downhill sieben Gänge. Je günstiger die Preise der darunter folgenden Gruppen sind, umso weniger Gänge bieten sie in der Regel. Zudem bieten die Top-Gruppen mehr Möglichkeiten, zum Beispiel die Ergonomie der Schalthebel anzupassen.
Einen weiteres wesentliches Unterscheidungsmerkmal von MTB-Schaltgruppen bilden die eingesetzten Materialien. Dies macht sich teils deutlich beim Gewicht bemerkbar, aber auch bei der Haltbarkeit und der Langlebigkeit der einzelnen Bauteile. Highend-MTB-Gruppen besitzen beispielsweise viele Carbon-Teile, günstigere Gruppen enthalten viel Aluminium. Besonders offensichtlich werden diese Gewichtsunterschiede bei den Kassetten der unterschiedlichen Gruppen eines Herstellers, die bei teureren Gruppen aus mehreren Teilen, welchen wiederum aus qualitativ hochwertigeren Metalllegierungen hergestellt sind, bestehen.
Wie harmonieren die einzelnen Bestandteile von MTB-Schaltungen miteinander?
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Schaltgruppen bezüglich Preis, Gewicht und Funktion sind also groß. Deshalb überrascht es nicht, dass sich viele Mountainbikerinnen und Mountainbiker die Frage stellen, ob sie nicht Teile verschiedener Gruppen oder unterschiedlicher Hersteller miteinander kombinieren können. Dabei gilt: Eine MTB-Schaltgruppe ist immer ein aufeinander abgestimmtes Ensemble, das am besten funktioniert, wenn alle Teile von der gleichen Gruppe stammen. Generell funktionieren innerhalb eines Herstellers auch die verschiedenen Gruppenteile miteinander – solange sie alle für die gleiche Anzahl an Gängen ausgelegt sind und die gleiche Ansteuerung besitzen.
Es gibt allerdings auch insbesondere Antriebsteile wie Kassetten und Ketten anderer Hersteller, die kombiniert werden können und in aller Regel zusammen funktionieren. Hier lohnt es sich aber auch immer, genau in der Beschreibung des Herstellers eines Teils zu schauen, ob die Funktion für bestimmte Marken oder Gruppen explizit empfohlen oder auch ausgeschlossen wird.
Schaltgruppe MTB – Schaltwerk und Schalthebel
Das Herz einer MTB-Gruppe sind immer der Schalthebel und das am Schaltauge montierte Schaltwerk. Wie oben erwähnt müssen diese beiden Teile immer vom selben Hersteller stammen, damit sie überhaupt miteinander funktionieren können. Denn das Hebelverhältnis, mit dem der Schalthebel das Schaltwerk ansteuert, unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Marken grundsätzlich. Daher sind Schaltwerk und Schalthebel verschiedener Hersteller nicht miteinander kompatibel.
Wie oben beschrieben müssen Schalthebel und Schaltwerk zwingend vom gleichen Hersteller stammen – und natürlich beide elektronisch oder beide mechanisch arbeiten. Innerhalb eines Herstellers funktionieren aber auch Schaltwerke und Schalthebel unterschiedlicher Gruppen miteinander – wenn sie für die gleiche Anzahl an Gängen ausgelegt sind.
Schaltgruppe MTB – Kassetten
Bei den eingesetzten MTB-Kassetten ist das entscheidende Kriterium, dass sie die richtige Anzahl an Ritzeln besitzen: Eine 12-Gang-Schaltung braucht auch eine Kassette mit zwölf Ritzeln. Da die Steighilfen für die Kette auf jedem einzelnen Ritzel mittlerweile extrem aufwendig entwickelt werden und auf das Schaltwerk der gleichen Gruppe abgestimmt sind, empfiehlt es sich bei der Kassette, immer ein Modell des Herstellers zu montieren, von dem auch Schaltwerk und Schalthebel stammen. Stimmt die Anzahl der Ritzel, dann funktionieren innerhalb eines Herstellers auch Kassette und Schaltwerk verschiedener Gruppen problemlos miteinander. Auch die Kassetten anderer Anbieter mit der passenden Anzahl an Ritzeln funktionieren in der Regel. Die Qualität und die Geschwindigkeit der Gangwechsel können unter Umständen aber leiden.
Schaltgruppe MTB – Ketten
Auch bei der Kette gilt: Sie muss zur Anzahl der Gänge passen, die die Schaltung besitzt. Denn je mehr Gänge eine MTB-Gruppe hat, umso schmaler wird die Kette. Bei modernen Schaltgruppen wird bei der Entwicklung sogar die Form der Laschen einer MTB-Kette auf die Kassette abgestimmt. Für die perfekte Funktion der ganzen Schaltgruppe empfiehlt es sich demzufolge, alle Bauteile vom selben Anbieter zu wählen. Wie bereits zuvor erwähnt: Innerhalb des Anbieters können Teile verschiedener Gruppen problemlos miteinander genutzt werden, das gilt auch für die Kette.
Welche MTB-Schaltgruppe ist die beste?
Auch diese Frage stellen viele Mountainbikerinnen und Mountainbiker. Eine klare Antwort können und wollen wir hier allerdings nicht geben. Denn es kommt ganz auf deine persönlichen Bedürfnisse an, welche MTB-Gruppe die beste für dich ist. Rennfahrerinnen und Rennfahrern sind sicherlich mit einer Top-Schaltgruppe bestens beraten. Wenn du nur gelegentliche Touren fährst, ist aller Voraussicht nach eine Gruppe aus dem mittleren Segment ausreichend für dich. Auch die Anzahl der Gänge kann ein entscheidendes Kriterium sein. Ebenso natürlich die Frage, ob du mechanisch oder elektrisch schalten willst. Und last, but not least ist natürlich die Wahl des Herstellers entscheidend. Auch hier kommt es aber ganz auf deine individuellen Vorlieben an.
MTB-Schaltgruppen – Zusammenfassung
- Mountainbike-Gruppen gibt es von verschiedenen Herstellern. Es empfiehlt sich, immer alle Bauteile der Gruppe vom selben Hersteller zu wählen.
- Die derzeitigen Marktführer im Bereich MTB-Gruppen sind der japanische Hersteller Shimano und der US-amerikanische Hersteller SRAM.
- Schaltwerk und Schalthebel müssen zwingend vom gleichen Hersteller stammen, damit sie zusammen funktionieren.
- Es gibt Schaltungen mit einem oder zwei Kettenblättern – man spricht von 1-fach (1x) oder 2-fach (2x)-Schaltungen.
- Es gibt mechanische und elektronische Gruppen am MTB. Elektrische Schaltungen funktionieren meist präziser und mit weniger Kraftaufwand.
- Es gibt MTB-Schaltgruppen mit acht bis zwölf Gängen. Bei den aktuellen hochwertigen Gruppen sind elf oder zwölf Gänge üblich.